Social-Media-Workshop-Nachhaltigkeit

Wie gestaltet man Social-Media-Workshops nachhaltig?

Mit Social-Media-Workshops lässt sich gut Geld verdienen, zumal die Nachfrage hoch ist und es ständig neue Trends und Updates gibt. Das Problem: Oft fehlt die Nachhaltigkeit. So sind meist keine neuen Tools erforderlich, sondern andere Routinen und Arbeitsweisen.

Die gute Nachricht lautet: Routinen lassen sich ändern. Die schlechte: Das ist harte Arbeit. Meiner Meinung nach ist es dabei egal, ob es sich um Vorsätze wie mehr Sport treiben, mit dem Rauchen aufhören, mehr Geld sparen, sich gesünder ernähren oder eben besseres Social-Media-Marketing machen handelt. Denn in allen Fällen muss man an seinen Routinen arbeiten. In der Theorie klingt das immer ganz einfach. Dreimal die Woche ins Fitnessstudio gehen; statt einer Zigarette rauchen, lieber einen Kaugummi kauen; nur das kaufen, was man wirklich braucht; mehr Vollkornbrot und Gemüse essen; sich jeden Morgen eine Stunde um seine Social-Media-Accounts kümmern – wo bitteschön ist das Problem??? Das Problem sind wir alle.

Social-Media-Workshops: Vorgespräch führen!

Natürlich müssen bei einem Social-Media-Workshop die Erwartungen im Vorfeld geklärt werden. Wenn der Auftraggeber hauptsächlich Input zu aktuellen Trends, neuen Funktionen und guten Tools haben möchte, sollte man nicht mit Workflows und Routinen einsteigen. Die Frage ist jedoch, was Trends und Tools bringen sollen, wenn sie vom jeweiligen Social Media Manager bzw. dem Team nicht umgesetzt werden können. Aus diesem Grund macht es Sinn, bereits im Vorgespräch zu klären, warum überhaupt eine Social-Media-Beratung gewünscht ist bzw. wo die Probleme liegen. Denn eigentlich würde man von einem Social Media Manager erwarten, dass er alle wichtigen Trends und Tools bereits kennt. Im Prinzip reicht es dazu ja schon, sich regelmäßig die YouTube-Videos von Felicia Simon anzuschauen.

Ein Social-Media-Seminar dient auch der Selbstreflexion

Inhouse-Schulungen für ein Unternehmen sind in der Planung vergleichsweise einfach, denn man kann, wie beschrieben, im Vorfeld über den Anlass und die Probleme sprechen. Anders sieht es bei externen Social-Media-Workshops aus (z.B. für Künstler, Selbständige oder für eine Gruppe PR-Mitarbeiter). Ein Problem bei solchen Weiterbildungsseminaren ist oft schon der unterschiedliche Wissensstand. Der eine weiß quasi alles, der andere hat noch nicht mal Instagram auf seinem Smartphone installiert. Je höher die Heterogenität, umso mehr sollten die Teilnehmer alleine oder in Kleingruppen an ihren Projekten arbeiten. Aus meiner Sicht kann auch das einen guten Social-Media-Workshop ausmachen. Denn im Alltag ist es oft schwierig, die eigene Arbeitsweise zu überdenken, seine Strategie zu überarbeiten, neue Techniken zu testen, sich mit anderen Experten auszutauschen oder sich über neue Social-Media-Routinen Gedanken zu machen. Es muss also gar nicht immer Input, Input, Input sein, ein „aufgabenorientierter Unterricht” (wie es in der Schule heißen würde) kann sogar sehr viel nachhaltiger sein. 

Keine Zeit für gutes Social-Media-Marketing?

Klar, in einer perfekten Welt gibt es in jedem Unternehmen und in jeder Organisation mindestens einen Social Media Manager, der sich um nichts anderes kümmert als um Social Media. Doch das ist Wunschdenken. Gerade in kleineren Unternehmen oder bei Selbständigen muss Social Media irgendwie nebenher laufen. Und das führt logischerweise dazu, dass Social Media oft untergeht. „Keine Zeit” gibt es streng genommen nicht. Korrekt wäre „geringe Priorität”, „ineffiziente Workflows” oder „mangelnde Motivation”. Steht Social Media in der Prioritätenliste auf Platz 27, sollte man als Berater erstmal in Erfahrung bringen, warum es überhaupt gemacht werden muss. Gegebenenfalls kann man sich danach den Rest des Workshops sparen. 😉 Bei ineffizienten Workflows macht es wiederum Sinn, wenn die Teilnehmer erst einmal ihre eigenen Arbeitsprozesse überdenken und überprüfen, welche Tätigkeiten sich optimieren lassen, so dass zukünftig mehr Zeit für Social Media zur Verfügung steht. Im Fall von mangelnder Motivation wären wir wieder bei den Routinen. Gemäß neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist zwar jede Jeck anders, trotzdem verlangt eine Routine immer zunächst einen realistischen Plan (z.B. jeden Tag 30 Minuten Social Media machen), das Setzen eines Auslösereizes (z.B. immer nach der Mittagspause) sowie eine Belohnung (z.B. einen Schokoriegel). 

Punktuelle Unterstützung bei Redaktionsplan, Formatentwicklung und Optimierung

Mitunter kann ein Social-Media-Workshop auch sinnvoll sein, um einen Redaktionsplan zu erstellen, Story-, Post- und Video-Formate zu entwickeln, Zweitverwertungen einzuleiten (z.B. für den Newsletter) oder zu schauen, welche Optimierungsmöglichkeiten es gibt (z.B. im Hinblick auf die Bildqualität oder das Community Management). Aus meiner Sicht sind solche punktuellen Beratungen immer dann sinnvoll, wenn Social Media von einer Einzelperson erledigt wird und diese keine Kollegen hat, mit der sie sich fachlich austauschen kann. Nachhaltiger wäre es gewiss, sich ein Expertennetzwerk aufzubauen (ist über Linkedin jetzt auch nicht sooo schwer), aber ein Social-Media-Workshop schadet auch nicht. Zumindest nicht, wenn ich ihn halte. 😉

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