Nicht Social Media machen, sondern ganzheitlich handeln!
In meinem letzten Beitrag habe ich Kultureinrichtungen dazu geraten, das Early Adopting sein zu lassen – weil es zu viel Zeit kostet und zu wenig bringt. Christian Henner-Fehr hat daraufhin auf Facebook geschrieben, dass er fehlende Zeit nicht als Argument gelten lässt. Da hat er insofern Recht, als dass es „fehlende Zeit“ ja überhaupt nicht gibt, sondern nur „andere Prioritäten“. Doch vergessen sollte man nicht, dass viele Kultureinrichtungen einen ausgeprägten Ü50-Besucheranteil haben, der sich nur sehr bedingt für Pinterest, Path & Co. interessiert. Gleichwohl sind Zielgruppen nicht in Stein gemeißelt, Kultureinrichtungen können, nein, müssen neue erschließen. Das Problem: Social Media allein wird es nicht richten. Ein ganzheitliches Marketing und eine konsistente Kommunikation sind gefragt.
Der Museumsmensch
Es ist naheliegend, dass es DEN Museumsmensch ebenso wenig gibt wie DEN Deutschen oder DEN Türken. Und da es auch DAS Museum nicht gibt, sondern neun Museumsarten mit gänzlich unterschiedlichen Ausrichtungen und Angeboten (siehe unten), lässt sich der typische Museumsbesucher nur schwerlich charakterisieren. Einige Gemeinsamkeiten gibt es dennoch.
Die Lebensführungstypologie von Gunnar Otte – eine Chance für Kultureinrichtungen zur Analyse ihrer Besucherstruktur?
Über Zielgruppen wird im Kulturmanagement viel geredet und häufig wird dabei auf die Sinus-Milieus verwiesen. Dabei ergeben sich für Kultureinrichtungen zwei Hauptprobleme: 1. Man benötigt recht viele Items um sie zu erheben (mind. 40) 2. Die Items sind nicht öffentlich einsehbar. Gunnar Otte hat um die Jahrtausendwende eine „Open Source“-Lebensstiltypologie veröffentlicht, zu der es eine Kurzversion mit nur zehn Items gibt. Leider dürfte die Typologie für die meisten Kultureinrichtungen dennoch uninteressant sein.