Besucher binden mit Social Media. Ein Ding der Unmöglichkeit?

Der Begriff „Kundenbindung“ hat sich im Marketing etabliert, obwohl ihm etwas Unmoralisches anhaftet; klingt er doch so, als wollten Unternehmen ihre Kunden festbinden, fesseln oder anketten. Dieser Gedanke ist nicht ganz unberechtigt, man denke nur an den Bertelsmann Club, der früher seine Mitglieder vierteljährlich zum Bücherkauf zwang. Prinzipiell ist Kundenbindung aber nichts Schlechtes, zumal sich Kunden mitunter ganz gern binden und sich selbst z.B. mit einem Abo zum regelmäßigen Theaterbesuch „zwingen“. Online funktionieren kostenpflichtige Mitgliedschaften oder Abos jedoch nur selten, über Facebook schon gleich gar nicht. Folglich gilt es, die Kunden bzw. Fans via Social Media zu begeistern und mit ihnen in Dialog zu treten, um so eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen.

Dabeisein ist nicht alles. Oder doch?

Am 18. Juni fand die Fachkonferenz des Hessischen Museumsverbands mit dem Titel „Dabeisein ist nicht alles. Museen auf neuen Wegen im Internet“ statt. Die These war also vorgegeben. Doch stimmt sie?

Gesucht: Community Manager

Nein, ich biete keinen Arbeitsplatz an. Aber wer nach einem zukunftssicheren Job Ausschau hält, dem empfiehlt ZEIT ONLINE, Community Manager zu werden. Denn mittlerweile haben die meisten großen B2C-Unternehmen nicht nur eine Facebook-Seite, sondern auch eine Menge Fans. Auch Museen, Theater und Orchester werden zukünftig Community Manager brauchen. Manche benötigen sie schon heute.

Nicht den ROI messen, sondern den Erfolg!

John Wanamaker (und/oder Henry Ford) soll einmal gesagt haben: „Half the money I spend on advertising is wasted; the trouble is I don’t know which half.” Ob er sich damit anno 2010 zufrieden geben würde? Ich denke nicht. Der Return On Investment (ROI) ist zu Recht ein Thema, das im Web 2.0-Marketing zunehmend gefragt ist. Denn was Geld kostet (und Zeit ist Geld), soll sich früher oder später auch rentieren.

Opernhäuser im Internet: Best Practice Beispiele

Auf Facebook gibt es zwei Seiten mit dem Namen „Sydney Opera House“. Eine Inoffizielle mit knapp 25.000 Fans, null Pinnwandbeiträgen, dafür an die 400 User-Fotos und eine Offizielle mit knapp 4.000 Fans, zahlreichen Pinnwandbeiträgen, YouTube-Videos, Tweeds etc. Damit die Opernhäuser in Deutschland alle Fans erreichen, tun sie gut daran, sich für das Web 2.0 zu interessieren. Einige machen das schon, die Deutsche Oper am Rhein und die Bayerische Staatsoper sogar sehr gut.