Auch das ist Netzkultur: Online-Votings riggen

2011 hatte das Unternehmen Henkel eine Riesenchance: es hätte das erste coole Spülmittel auf den Markt bringen können. Ein Spülmittel, das von der Netzgemeinde gekauft und gefeiert worden wäre. Doch Henkel hat es nicht getan. Stattdessen haben die Verantwortlichen die Facebook-Kampagne „Mein Pril – Mein Stil“ an die Wand gefahren und ein Best-Practice-Beispiel für ein Worst-Practice-Beispiel im Bereich Social Media Marketing abgeliefert.

Besucher gewinnen mit Social Media. Ein Ding der Unmöglichkeit?

Noch vor wenigen Jahren schien klar, dass Kulturbetriebe durch Social Media Marketing neue (vor allem jüngere) Besucher gewinnen können und sich dadurch der Umsatz steigern lässt. Mittlerweile scheint genau das höchst umstritten. Hagen Kohn schreibt in einem Kommentar zu meinem letzten Blogpost „‘Neue Publikumsschichten erschließen‘ ist ein Thema, das man sich abschminken sollte – ein paar tausend FB-Fans sind schön, aber wer von denen geht regelmäßig ins Konzert?“. Frank Tentler hingegen ist der Auffassung, dass das funktionieren kann. So sei bei den Duisburger Philharmonikern, die im Social Web zwischen 2008 und 2010 sehr präsent waren, der Anteil der 20- bis 40-Jährigen um ca. 10% gestiegen. Wem darf man nun glauben? Was stimmt?