Auch das ist Netzkultur: Online-Votings riggen

2011 hatte das Unternehmen Henkel eine Riesenchance: es hätte das erste coole Spülmittel auf den Markt bringen können. Ein Spülmittel, das von der Netzgemeinde gekauft und gefeiert worden wäre. Doch Henkel hat es nicht getan. Stattdessen haben die Verantwortlichen die Facebook-Kampagne „Mein Pril – Mein Stil“ an die Wand gefahren und ein Best-Practice-Beispiel für ein Worst-Practice-Beispiel im Bereich Social Media Marketing abgeliefert.

Netzkultur – Einstieg ins Thema

Manchmal hat man ja das Gefühl, dass es schon alles gibt und schon alles gesagt wurde. Und dann sucht man auf Wikipedia nach Netzkultur und merkt Hoppla, dem ist wohl doch nicht so. Ohne Literaturangaben, Einzelnachweise etc. umfasst der Artikel weniger als 200 Wörter (Stand: 22.08.2013). In Anbetracht dessen, wie viel Kulturwissenschaftler es gibt und wie viel über Kultur geschrieben werden, ist das erstaunlich. Und für mich Grund genug, mich dem Thema anzunehmen.

Web-Trends: Lustig sein erlaubt!

In der ZEIT wurden diverse Versicherungen harsch kritisiert, weil diese auf Twitter und Facebook mitunter Triviales von sich geben: „Geschichten von Eichhörnchen, die durch das Anknabbern von Stromleitungen ganze Verkehrsverbünde lahmlegen, von der Autopanne des US-Präsidenten beim letzten Staatsbesuch oder davon, dass Kölsch in New York als Sommerdrink des Jahres gilt“. Sicherlich lässt sich über jeden einzelnen Beitrag/Tweet streiten, aber ist deshalb gleich die gesamte Strategie schlecht? Schließlich raten viele Experten dazu, in sozialen Netzwerken einen Dialog auf Augenhöhe zu führen, nicht nur über sich selbst zu reden und die Nutzer da abzuholen, wo sie sind. Und das heißt unter Umständen: niederschwellige Angebote machen, locker kommunizieren und mitunter einen Link posten, der nichts mit dem eigenen Kerngeschäft zu tun hat. Auch ich befürworte das, allerdings sollte die Mischung stimmen!