10 Jahre Kulturinfarkt – was wurde draus?

Kulturpolitik: 10 Jahre "Kulturinfarkt"

2012 haben Dieter Haselbach, Armin Klein, Pius Knüsel und Stephan Opitz das Buch „Der Kulturinfarkt” veröffentlicht. Und heute? Ist fast alles so wie es war. Nur dass die Kultureinrichtungen mehr Geld denn je erhalten. 

Kulturpolitik: Wer verändert jetzt was?

In wenigen Tagen geht Prof. Armin Klein in den Ruhestand, im Dezember hat bereits der Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner sein Amt aufgegeben. Beide wollten eine kulturpolitische Neuausrichtung und eine Umverteilung der Kulturgelder, beide bekamen heftigen Gegenwind. Der aus der Musikbranche stammende Renner ein paar Jahre lang, Klein über Jahrzehnte hinweg. Zwei Unbequeme gehen also, doch die Probleme bleiben.

Zur Lage der (Off-)Kultur in Düsseldorf

Düsseldorf hat große Kunstmuseen. Viele Galerien. Eine wunderschöne Tonhalle. Ein tolles Ballett. Eine Oper für alte Leute. Ein Schauspielhaus mit Wurm drin. Und noch viel mehr. Um dieses „Noch viel mehr“ soll es im Blogpost gehen. Ein idealer Beitrag also für Leute, die neu in Düsseldorf sind. Abschließend wage ich noch einen Blick in die kulturelle Zukunft der Stadt.

Forderungen an die Off-Kultur

Am 24. Oktober haben neun Düsseldorfer Off-Kulturvereine ihre Forderungen an die Stadt mit dem Titel „Für die Off-Kultur!“ an den hiesigen Oberbürgermeister übergeben. Die Veranstaltung markierte das Ende eines mehrmonatigen Prozesses, bei dem ich quasi der Primus inter Pares war. Jetzt möchte ich den Spieß einmal umdrehen und fünf Forderungen an die Off-Kultur stellen.

Kultur ist für mich wie Liebe

Matti Clemens „Untitled”

Über Liebe wird viel geredet und geschrieben. Ihre Anwesenheit ist schön, ihre Abwesenheit unerträglich. Doch kaum jemand hat sich schon mal den Wikipedia-Eintrag dazu durchgelesen, weil ja jeder weiß, was Liebe ist. So ähnlich ist es mit Kultur. Ein Beitrag zur #Kultdef-Blogparade von Tanja Praske, der nichts besser macht.

Düsseldorf: Was brächte ein OB Geisel der freien Kulturszene?

Vor zwei Jahren habe ich mich im Artikel „Millionen für die Hochkultur, Groschen für die Off-Szene“ schon mal zur Kulturpolitik Düsseldorfs geäußert. Seitdem hat sich kaum was verändert. Eigentlich logisch, denn Stadtrat und OB sind nach wie vor dieselben – aber nicht mehr lange! Die schwarz-gelbe Koalition im Stadtrat wurde bereits abgewählt und am 15. Juni kommt es zur Stichwahl zwischen Noch-OB Dirk Elbers (CDU) und Thomas Geisel (SPD). Eine gute Zeit also, um mit dem SPD-Kandidaten ein Interview zu führen.

Düsseldorf: Millionen für die Hochkultur, Groschen für die Off-Szene

Als ich im Dezember 2011 frisch hierher gezogen bin, lief gerade die „Dein Düsseldorf“-Kampagne der Stadt. Darin hieß es „Düsseldorf ist Altstadt und Altbier, schickimicki und oberflächlich, spießig und langweilig – wirklich? Alles nur Klischees. Düsseldorf ist viel mehr!“ Das ist richtig. Düsseldorf ist mehr. Aber das liegt nicht an der Stadt und schon gar nicht an ihrer Kultur(förder)politik, sondern an den Ehrenamtlichen, die sich hierfür – mit Verlaub – den Arsch aufreißen, dafür keinen Cent sehen und von der Stadt noch nicht einmal ein Dankeschön erhalten. Die großen Hochkulturpaläste erhalten Millionen, die kleinen (Off-)Kulturvereine kämpfen um Kleckerbeträge. Gefördert werden die Vereine ohnehin nicht, unterstützt werden allenfalls ihre Projekte. Und das auf einem albern niedrigen Niveau.

Kulturfinanzierung in Amerika: Vorbild oder Feindbild?

Während meines Studiums hat Prof. Armin Klein stets die mehrdimensionale Kulturfinanzierung gepriesen und postuliert, dass sie für deutsche Kultureinrichtungen zukünftig unumgänglich sein wird. In Amerika finanzieren sich Kultureinrichtungen schon seit jeher mehrdimensional. Was sich in wirtschaftlich schlechten Zeiten daraus ergeben kann, zeigt sich momentan: das Philadelphia Orchestra hat Konkurs angemeldet und die New York City Opera steht auf der Kippe. Klingt schlimm. Doch warum sollte es der Kunst besser gehen als anderen?

Hochkultur: Lob der intellektuellen Tiefe

„Hoch die Hochkultur! Und nieder mit ihren Verächtern“, heißt es in der neuen ZEIT, in der Jens Jessen die Hochkultur abfeiert. Was an ihr allerdings so viel besser und warum sie so viel förderungswürdiger ist als ihr vermeintliches Gegenstück, die Populärkultur, bleibt letztlich offen. Jessen schreibt viel Richtiges und doch bezieht sich seine Lobhudelei vor allem auf Schauspiel, Oper, die klassische Musik und Literatur – am Rande auch auf die Bildende Kunst. Als ob Filme und andere Kunstsparten nicht auch „hochkulturell“ sein könnten. Nieder mit der Spartendenkwei

Kultur im Dialog III: Piep, piep, piep, wir ham uns alle lieb!

Was Freiburg und Potsdam schon haben, möchte jetzt auch Stuttgart: ein Kulturkonzept. Und weil Monologe hierzulande seit Stuttgart 21 out sind, setzt man nun auf Dialog. Die Auftaktveranstaltung am 2. Juli hieß folgerichtig „Kultur im Dialog“ und wurde von den Vertretern sämtlicher Stuttgarter Kultureinrichtungen vor allem zum Kuscheln genutzt. Es ging ja auch nicht um Geld.